Sarajewo/Wien (APA) – Der internationale Bosnien-Beauftragte Wolfgang Petritsch ist laut einer Unfrage der Zeitschrift “Express” populärster ausländischer Politiker des Landes. In einer von der Zeitschrift “Express” in ganz Bosnien-Herzegowina durchgeführten Telefonumfrage erzielte Petritsch höhere Popularitätswerte als der Leiter der OSZE-Mission, Robert Beecroft, oder der Chef der UNO-Mission in Bosnien-Herzegowina, Jacques Klein. Petritsch sei ein “ruhiger, gewandter und mutiger Politiker, der in Bosnien-Herzegowina das Dayton-Abkommen durchführt”, charakterisierte “Express” (Freitag-Ausgabe) den österreichischen Diplomaten.
Wenn es notwendig sei, setze Petritsch mit seinen Entscheidungen auch die “harten Nationalisten oder unschlüssige heimische Funktionäre” ab. Petritsch habe einen großen Beitrag zur Anerkennung des bosnisch-herzegowinischen Staates in der Welt geleistet, so die Zeitschrift. Das Mandat von Petritsch als hoher Repräsentant für Bosnien-Herzegowina läuft im August dieses Jahres ab. Danach übernimmt er die Leitung der österreichischen Vertretung beim Büro der Vereinten Nationen in Genf.
Zum populärsten heimischen Politiker wurde der Gründer und Vorsitzende der Partei für Bosnien-Herzegowina, Haris Silajdzic, gewählt. Dahinter folgt der Ministerpräsident der bosniakisch-kroatischen Föderation, Alija Behem vor dem ehemaligen Präsidenten Bosnien-Herzegowinas, Alija Izetbegovic. Auch wenn Izetbegovic nicht mehr aktiv in der Politik tätig sei und keine staatliche Funktion ausübe, genieße er hohes Ansehen und seine Meinung über wichtige Fragen sei “hoch geschätzt”, so “Express”.